Draghi warnt eindringlich vor drohendem EU-Rückstand

Europas strukturelle Nachteile erstrecken sich über Innovation hinaus bis hin zur grundlegenden Energiewirtschaft. Die Erdgaspreise in Europa bleiben nahezu viermal höher als in den USA und schaffen eine grundlegende Kostenlast für energieintensive Technologien. Der ehemalige EZB-Präsident Mario Draghi warnt davor, dass die EU im globalen Wettbewerb gefährlich hinter den Vereinigten Staaten und China zurückfällt.

Die Krise der Autoindustrie zeigt Wirkung

Die deutsche Automobilindustrie befindet sich in einer der schwersten Krisen ihrer Geschichte. Zwei weitere Autozulieferer – die AE Group und die Süddeutsche Gelenkscheibenfabrik (SGF) – haben in den vergangenen Tagen Insolvenzverfahren eingeleitet und Standortschließungen angekündigt. Dadurch sind mehr als 1.100 Arbeitsplätze unmittelbar bedroht, was die dramatische Zuspitzung der Branchenkrise verdeutlicht.

Deutsche Industrie verliert an Wettbewerbsfähigkeit

Laut einer aktuellen Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft produziert die deutsche Industrie deutlich teurer als ihre internationale Konkurrenz und verliert dadurch trotz ihrer hohen Produktivität an Wettbewerbsfähigkeit. Die Lohnstückkosten in Deutschland lagen 2024 um 22 Prozent über dem Schnitt von 27 Industriestaaten. Besonders die außereuropäische Konkurrenz produziert deutlich kostengünstiger.

Arbeitgeber in Deutschland zahlen Rekordsumme für Krankmeldungen

Deutsche Arbeitgeber mussten im Jahr 2024 eine Rekordsumme von 82 Milliarden Euro für Lohnfortzahlung im Krankheitsfall aufbringen, was einen Anstieg von mehr als 10 Milliarden Euro innerhalb von drei Jahren bedeutet. Dies zeigt eine aktuelle Studie des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), in der die gestiegenen Belastungen für die Unternehmen durch hohe Krankenstände bei gleichzeitig wachsender Beschäftigtenzahl deutlich werden.

Kernfusion – die Zukunft unserer Energieversorgung?

Ein bemerkenswertes Zusammentreffen von Durchbrüchen in der Fusionsenergie in dieser Woche signalisiert beispiellosen Schwung in Richtung kommerzieller sauberer Energie, wobei drei große Meilensteine bedeutende Fortschritte bei verschiedenen Fusionsansätzen demonstrieren. Die Konvergenz dieser drei Durchbrüche spiegelt eine breitere Industriedynamik wider, wobei die Mehrheit der Fusionsunternehmen glaubt, dass kommerzielle Fusionsenergie vor 2040 das Stromnetz erreichen wird.

Der Rückstand wächst

Nahezu täglich erreichen uns Meldungen, in welchem Umfang und mit welchem Tempo in China und den USA an der Zukunftstechnologie KI gearbeitet wird. Nimmt Europa nicht endlich Tempo auf, wird die EU, wird Deutschland in zwei bis drei Jahren bestenfalls noch KI-Entwicklungsland sein. Die schmerzhaften Folgen werden weit über die Sparte der Künstlichen Intelligenz hinaus reichen und Arbeitsplätze, Wohlstand und sozialen Frieden kosten.

UK investiert massiv in Kernenergie

Die britische Regierung hat die endgültige Genehmigung für die 38-Milliarden-Pfund-Investition in das Kernkraftwerk Sizewell C in Suffolk erteilt. Ed Miliband, Minister für Energiesicherheit hat die Investitionsentscheidung unterzeichnet, durch die Großbritannien zum größten Anteilseigner des Mega-Projekts wird. Die Regierung wird einen Anteil von 44,9 % an der Anlage halten, die das erste mehrheitlich britisch geführte Kernkraftwerk des Landes seit über drei Jahrzehnten sein wird.

Wer zahlt die Renten der Boomer?

Wer den einen etwas wegnimmt, kann es anderen geben. So weit, so einfach. Diesen Gedanken ausführend, hat das DIW ermittelt, dass man zwei Fünfteln der Rentner höhere Alterseinkünfte verschaffen könnte, indem man den oberen drei Fünfteln die Alterseinkünfte durch einen zehnprozentigen Soli kürzt. Wie genau das allerdings in der Praxis funktionieren soll, dazu sagt das Institut wenig.

Das Wolframwürfel-Fiasko

Anthropic hat ein Experiment namens „Project Vend“ durchgeführt, bei dem ihr Modell Claude Sonnet 3.7 damit beauftragt wurde, etwa einen Monat lang ein kleines Automatenunternehmen in ihrem Büro in San Francisco zu betreiben. Dabei wurden sowohl die Fähigkeiten als auch die Grenzen der KI bei der Verwaltung realer wirtschaftlicher Prozesse und Entscheidungen aufgezeigt.

Amboss oder Hammer

KI ist kein Tool – sie ist ein Wendepunkt. Die Geschichte lehrt uns: Geschwindigkeit zählt. Schon bei der Digitalisierung setzten US-Unternehmen neue Technologien früher ein. Ihr Vorsprung ist geblieben. Heute sehen wir wieder, wie sich mutige Länder wie Estland systematisch auf die KI-Zukunft vorbereiten. Und hier? Oft noch Zurückhaltung, Ausflüchte, Regulierungsdebatten, Unsicherheit.