Die Krise wird sichtbar

Schon seit längerem wird das Thema diskutiert, nun zeigen die Sparpläne der großen Autozulieferern die nackten Zahlen dazu: Die Absatzkrise der großen Hersteller ist über die Lieferketten bei den Zulieferern angekommen. Lieferanten schaffen es aufgrund zurückgehender Bestellungen nicht mehr, ihre Kapazitäten auszulasten und bleiben auf ihren Investitionen und den hohen Vorlaufkosten für Forschung und Entwicklung sitzen.

Geldwäsche-Paradies Deutschland

Systematische Schwächen machen Deutschland zum bevorzugten Zielort für internationale Geldwäsche. Das Bundeskriminalamt bestätigte erst vor wenigen Tagen eine dramatische Entwicklung: Die von organisierten Kriminellen gewaschene Geldsumme stieg von 166 Millionen Euro im Jahr 2023 auf 230,5 Millionen Euro im Jahr 2024 – ein Anstieg von fast 40 Prozent. BKA-Präsident Holger Münch bezeichnete die Dunkelziffer als “riesig”.

Insolvenz-Zahlen steigen weiter

Die deutsche Wirtschaft kämpft weiter mit einer anhaltenden Insolvenzwelle: Die Zahl der beantragten Regelinsolvenzen ist im September 2025 um 10,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Damit setzt sich der beunruhigende Trend des Jahres 2025 fort, der bereits im Juli mit einem noch stärkeren Anstieg von 13,4 Prozent bei den Unternehmensinsolvenzen seinen vorläufigen Höhepunkt erreicht hatte.

Gericht stoppt Rückforderung von Corona-Hilfen

Der Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg hat Unternehmern in einem weitreichenden Streit um die Rückzahlung von Corona-Soforthilfen größtenteils recht gegeben. In fünf von sechs Musterverfahren entschieden die Richter in Mannheim am Dienstag zugunsten der Kläger, die damit Millionen-Rückforderungen der L-Bank nicht nachkommen müssen. Die jüngste Entscheidung betrifft jedoch weit mehr als nur die sechs verhandelten Fälle.

Kernfusion – Dem Ziel zwei Schritte näher

Das weltweite Streben nach Kernfusionsenergie gewann diese Woche erheblich an Schwung. Zwei bedeutende Entwicklungen signalisierten Fortschritte auf dem Weg zur Verwirklichung sauberer, unbegrenzter Energie. Das weltweit größte Fusionsexperiment trat in eine kritische Bauphase ein, während Wissenschaftler einen Durchbruch im Bereich des maschinellen Lernens vorstellten, der zukünftige Fusionsreaktoren zuverlässiger machen könnte.

Die Stimmung trübt sich wieder ein

Anders als von vielen Ökonomen erwartet, hat sich die Stimmung in deutschen Firmen zuletzt verschlechtert. Die Führungskräfte zeigen sich mit der aktuellen Lage unzufrieden. Insbesondere die Konjunkturerwartung der Manager hat den kurzen Höhenflug der Sommermonate wieder eingebüßt. Zuletzt war der Index sechs Mal in Folge gestiegen. Ist trotzdem Besserung in Sicht?

Draghi warnt eindringlich vor drohendem EU-Rückstand

Europas strukturelle Nachteile erstrecken sich über Innovation hinaus bis hin zur grundlegenden Energiewirtschaft. Die Erdgaspreise in Europa bleiben nahezu viermal höher als in den USA und schaffen eine grundlegende Kostenlast für energieintensive Technologien. Der ehemalige EZB-Präsident Mario Draghi warnt davor, dass die EU im globalen Wettbewerb gefährlich hinter den Vereinigten Staaten und China zurückfällt.

Die Krise der Autoindustrie zeigt Wirkung

Die deutsche Automobilindustrie befindet sich in einer der schwersten Krisen ihrer Geschichte. Zwei weitere Autozulieferer – die AE Group und die Süddeutsche Gelenkscheibenfabrik (SGF) – haben in den vergangenen Tagen Insolvenzverfahren eingeleitet und Standortschließungen angekündigt. Dadurch sind mehr als 1.100 Arbeitsplätze unmittelbar bedroht, was die dramatische Zuspitzung der Branchenkrise verdeutlicht.

Deutsche Industrie verliert an Wettbewerbsfähigkeit

Laut einer aktuellen Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft produziert die deutsche Industrie deutlich teurer als ihre internationale Konkurrenz und verliert dadurch trotz ihrer hohen Produktivität an Wettbewerbsfähigkeit. Die Lohnstückkosten in Deutschland lagen 2024 um 22 Prozent über dem Schnitt von 27 Industriestaaten. Besonders die außereuropäische Konkurrenz produziert deutlich kostengünstiger.

Arbeitgeber in Deutschland zahlen Rekordsumme für Krankmeldungen

Deutsche Arbeitgeber mussten im Jahr 2024 eine Rekordsumme von 82 Milliarden Euro für Lohnfortzahlung im Krankheitsfall aufbringen, was einen Anstieg von mehr als 10 Milliarden Euro innerhalb von drei Jahren bedeutet. Dies zeigt eine aktuelle Studie des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), in der die gestiegenen Belastungen für die Unternehmen durch hohe Krankenstände bei gleichzeitig wachsender Beschäftigtenzahl deutlich werden.