UK investiert massiv in Kernenergie

Die britische Regierung hat die endgültige Genehmigung für die 38-Milliarden-Pfund-Investition in das Kernkraftwerk Sizewell C in Suffolk erteilt. Ed Miliband, Minister für Energiesicherheit hat die Investitionsentscheidung unterzeichnet, durch die Großbritannien zum größten Anteilseigner des Mega-Projekts wird. Die Regierung wird einen Anteil von 44,9 % an der Anlage halten, die das erste mehrheitlich britisch geführte Kernkraftwerk des Landes seit über drei Jahrzehnten sein wird.

Der Rest der Anteile wird unter einem Konsortium aus privaten und institutionellen Investoren aufgeteilt, zu denen u.a. das britische Energieunternehmen Centrica und die französische EDF gehören.

Die Entscheidung markiert den Höhepunkt einer milliardenschweren Investitionsoffensive, die mit der Finanzierungszusage der Regierung in Höhe von 14,2 Milliarden Pfund im Juni begann. Das Projekt stellt das größte Kernkraftbau-Programm seit einer Generation dar und ist zentraler Bestandteil der Energiesicherheits-Strategie der britischen Regierung.

Centrica erwartet, dass die Investition im Basisszenario eine interne Rendite von 12 % erwirtschaftet.

Die Sizewell-C-Anlage wird über zwei Europäische Druckwasserreaktoren mit einer Gesamtkapazität von 3,2 Gigawatt verfügen, was ausreicht, um mindestens 60 Jahre lang ca. sechs Millionen Haushalte mit Strom zu versorgen. Das Bauvorhaben wird auf dem Höhepunkt voraussichtlich 10.000 direkte Arbeitsplätze schaffen, mit 1.500 Ausbildungsplätzen und Unterstützung für Tausende weitere Stellen in der gesamten britischen Lieferkette.

Die Anlage wird ein nahezu exakter Nachbau des derzeit in Bau befindlichen Kraftwerks Hinkley Point C sein. Durch die bei dessen Bau gesammelten Erfahrungen sollen Kosten und Bauzeit gesenkt werden. Julia Pyke, Co-Geschäftsführerin von Sizewell C, sagte dazu, das neue Projekt bedeute eine Einsparung von rund 20 % gegenüber Hinkley Point C.

Die Genehmigung erfolgt vor dem Hintergrund der Bestrebungen des Vereinigten Königreichs, seine nukleare Kapazität wieder aufzubauen, wobei die derzeit bestehenden Reaktoren mit Ausnahme von Sizewell B voraussichtlich bis Anfang der 2030er Jahre außer Betrieb genommen werden. Finanzministerin Rachel Reeves bezeichnete die Investition als „eine kraftvolle Bestätigung des Vereinigten Königreichs als besten Standort für Geschäfte und als globales Zentrum für Kernenergie“.

Ed Miliband beschrieb die Entscheidung als das Einläuten eines „goldenen Zeitalters der neuen Kernenergie“, um die Abhängigkeit von volatilen und fossilen Energieträgern und -märkten zu verringern. Das Projekt ziele darauf ab, zum britischen Ziel von 24 Gigawatt Kernenergiekapazität bis 2050 beizutragen.

linkZur Pressemitteilung von Sizewell

linkzurück

Schreiben Sie einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahren Sie, wie Ihre Kommentardaten verarbeitet werden.