Die Stimmung trübt sich wieder ein

Die Stimmung in den Chefetagen der deutschen Unternehmen hat sich im September überraschend wieder eingetrübt. Das Münchner Ifo-Institut teilte am Mittwoch die linkErgebnisse seiner Umfrage unter rund 9000 Führungskräften mit. Demnach sank der Ifo-Geschäftsklimaindex auf 87,7 Zähler, nachdem er im August noch 88,9 Punkte betragen hatte. Es war der erste Rückgang nach einer Serie von sechs Anstiegen des wichtigen Frühindikators in Folge.

Die von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten dagegen für September mit einem Anstieg auf 89,3 gerechnet. Es zeigt sich jedoch, dass die Unternehmen weniger zufrieden mit den laufenden Geschäften waren. Zudem trübten sich die Erwartungen in die kurz- und mittelfristige Entwicklung merklich ein. „Die Hoffnung auf wirtschaftliche Erholung erleidet einen Dämpfer“, so Ifo-Präsident Clemens Fuest.

Die deutsche Wirtschaftsleistung war im zweiten Quartal 2025 um 0,3 Prozent gesunken. Auch die Prognose für das Gesamtjahr ist ernüchternd. Die führenden Forschungsinstitute sagen der deutschen Wirtschaft in diesem Jahr nur ein geringfügiges Wachstum voraus. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) werde voraussichtlich um 0,2 Prozent zulegen, wie die Nachrichtenagentur Reuters von mehreren Insidern erfuhr. In den kommenden Jahren sollte es – insbesondere dank steigender staatlicher Ausgaben aus dem Infrastrukturprogramm – spürbar stärker bergauf gehen. Experten rechnen für die Jahre 2026 und 2027 mit einem BIP-Anstieg von 1,3 Prozent bzw. 1,4 Prozent.

„Die deutsche Wirtschaft wächst wieder – aber nur schwach“, erklärte der Chefvolkswirt der Deutschen Bank Robin Winkler mit Blick auf den Geschäftsklimaindex. Insbesondere die Konjunkturerwartung der Manager habe den kurzen Höhenflug der Sommermonate wieder eingebüßt. Immerhin zeige sich der gestern veröffentlichte Einkaufsmanagerindex für September etwas verbessert.

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