Was die Suche nach entfernten Sternen und der unerfüllte Kinderwunsch gemeinsam haben
Ärzte des Columbia University Fertility Center haben die erste erfolgreiche Schwangerschaft mithilfe eines KI-Systems namens STAR (Sperm Tracking and Recovery) erzielt und damit einem Paar nach fast 20 Jahren erfolgloser Versuche zur Empfängnis verholfen.
Der Durchbruch betrifft die Azoospermie, eine Erkrankung, die 10 Prozent der männlichen Unfruchtbarkeitsfälle ausmacht, bei der im Ejakulat keine Spermien nachweisbar sind. Männliche Faktoren sind für etwa 40 Prozent aller Unfruchtbarkeitsfälle in den USA verantwortlich.
Das STAR-System verwendet KI, um ca. 8 Millionen Bilder pro Stunde zu scannen und dabei seltene Spermienzellen zu erkennen.
Im erfolgreichen Fall hatten Laborexperten das Probenmaterial des Ehemanns 48 Stunden lang manuell durchsucht, ohne Spermien zu finden. STAR identifizierte dagegen innerhalb einer Stunde 44 lebensfähige Samenzellen.
Das System ist inspiriert von Techniken, die in der Astronomie bei der Durchmusterung des Himmels zur Entdeckung entfernter Sterne und Planeten eingesetzt werden.
Die Frau wurde vier Monate nach einem Standard-IVF-Zyklus im März 2025 schwanger. Der Erfolg könnte einen möglichen Durchbruch in der Behandlung schwerer männlicher Unfruchtbarkeit darstellen, für die es bisher kaum andere Optionen als Spendersamen gab, wobei der Wunsch der Paare, eigene Kinder zu bekommen, häufig unerfüllt blieb.
Ärzte sehen in diesem Durchbruch eine neue Hoffnung für Millionen Menschen, die weltweit mit männlicher Unfruchtbarkeit konfrontiert sind. Die Methode könnte die Behandlung einer der schwierigsten Fruchtbarkeitsstörungen grundlegend verändern und stellt einen bedeutenden Fortschritt in der KI-gestützten #Reproduktionsmedizin dar.